Freunde der Klause Engfurt e. V.
 


Die Engfurter Klausenkirche zu Hl. Dreifaltigkeit mit Eremitage

Georg Egnfurdner, 1556 Amtmann der Hofmark Töging, Erhartinger Pfarrei, erbaut 1652 am Ufer der Isen eine Einsiedlerklause, die 1711 wegen Hochwassergefahr abgebrochen wird.

Friedrich Engfurtner lässt 1718 oben am Häubelberg eine Kirche mit der Klause errichten, die der Bischof vom Chiemsee und Salzburg, Graf von Wagensperg, am 27. Oktober 1720 weiht.

Von den Einsiedlern der Klause war der berühmteste Johannes Aloysius Ströhl, ein weitum bekennter Naturheilkundiger, zu dem sogar Mitglieder des bayerischen Königshauses mit ihren Leiden kamen. Von der neidischen Ärzteschaft denunziert, musste Ströhl Gefängnis und Zuchthaus erdulden. Nach seiner Entlassung unterzog er sich mit Hilfe einflussreicher Stellen einem Examen und konnte bis zu seinem Tod 1830 seine Patienten unbehelligt behandeln. Er fand seine letzte Ruhestätte in Pleiskirchen.

1922 rettet Josef Reichenspurner, der seit 1908 die Mühle betreibt und 1911 das erste Wasserkraftwerk an der Isen und ein Sägewerk baut, die vom Abbruch bedrohte Kirche mit der Klause und lässt die Familie seines Obersägers Anton Fußeder dort wohnen. Die Müllersfamilie Reichenspurner führt besonders in der Zeit von 1979 bis 1992 aufwändige Sanierungen des Gebäudes und des Altares durch.

1993 erhält die Besitzerin, Enkelin des Retters der Klausenkirche, dafür die Bayerische Denkmalschutzmedaile. Ihr liegt daran, die Kapelle mit Einsiedelei nicht als totes Denkmal, sondern als Stätte lebendigen Glaubens zu erhalten. Höhepunkte sind Maiandachten, Kirchenpatrozinium und Mitternachtsmette, Taufen und Trauungen und andere Familienfeiern sowie Konzerte. Bis heute nutzen Wallfahrer auf ihrem Weg zur Gnadenkapelle nach Altötting den alten Pilger- und Kreuzweg, der an der kleinen Kapelle "Christus in der Rast" zur Klausenkirche führt.

2008 und in den folgenden Jahren wird die Einsiedelei saniert und eine Sakristei geschaffen. Die bescheidenen Wohnräume dienen Pilgern und "Einsiedlern auf Zeit", um Ruhe inmitten herrlicher Natur zu finden.

2012 wird der alte Pilgerweg von Engfurt nach Altötting als "Engfurter Weg" wiederbelebt, mit vier Stationen künstlerisch gestaltet, eingeweiht und ein Pilgerbegleitheft (Infos unter www.engfurter-weg.de) herausgegeben.